Die WDF – World Darts Federation – wurde 1976 unter Federführung der BDO gegründet. Heutzutage stellt die WDF insgesamt 500.000 Dartspieler.
Schon anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass der Weltverband eher darauf aus ist, Darts als Breitensport zu fördern, als professionelle Strukturen innerhalb eines Verbandes zu etablieren.
Für alle Spieler, die innerhalb der WDF organisiert sind, gibt es im Kalenderjahr viele Turniere, um sich zu beweisen und eventuell zu testen, ob es für eine Karriere als Profi reicht.
Doch WDF Darts ist darüber hinaus noch viel mehr. Gerade der Stellenwert dieser Organisation ist oftmals viel zu gering. In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr, was die World Dart Federation überhaupt ist, worum sie sich genau kümmert und was das Ziel ist.
Was ist die WDF?
Im Jahr 1976 gründete sich die World Darts Federation – kurz WDF – als neuer Weltdachverband der Sportart Darts. Die Idee einen solchen Verband zu gründen, kam wohl durch die Zusammenarbeit von Olly Croft, Stanley Lowy, Barry Twomlow und Tom Fleetwood.
Lowy war damals als Unicon Chef tätig, Twomlow war zu der Zeit der Unicorn Botschafter. Zudem gehört neben Croft auch Fleetwood zu den Gründern, der unter anderem auch zu den Gründern des nationalen amerikanischen Verbandes ADO zählt und die wichtigsten Dart Turniere in den Jahren 1970, 80 und 90 veranstaltete.
Schon damals fragten sich viele Spieler, wie wird am Dart Profi und welche Möglichkeiten hat man?!
Wie wurde die WDF gegründet?
Bei der damaligen Gründung schlossen sich 15 Länder an. Heute gehören mehr als 80 Landesverbände zu den Mitgliedern des Weltverbandes. Der WDF Deutschland ist übrigens der DDV – der deutsche Dartsverband.
In diesen 80 Landesverbänden sind etliche Mannschaften und Spieler in den offiziellen Strukturen der jeweiligen Landesverbände organisiert. Mittlerweile zählt die World Darts Federation satte 500.000 Mitglieder.
Ein Hauptproblem beim WDF Deutschland ist dennoch, dass es keine flächendeckenden Strukturen gibt, um ein Ligasystem von ganz unten nach oben durchzuplanen.
Wenn dies der Fall wäre, dann wäre die Anzahl der dazugehörigen Spieler aus Deutschland noch einmal um ein Vielfaches höher, als es aktuell der Fall ist.
Die 10 wichtigsten Regeln der WDF
Wie du sicher weißt, gibt es unzählige Regeln der WDF. So müssen zumindest bei den Turnieren die Spieler volljährig sein. Zudem muss sich jeder Spieler innerhalb von 10 Minuten nach der Beendigung des letzten Spiels am Board sein muss.
Ist dies nicht der Fall, droht die Disqualifizierung und mit Pech, rutscht der Spieler in der WDF Rangliste nach unten. Es gibt aber noch weitere interessante Regeln der World Dart Federation, die wir hier zum Teil aufgelistet haben. Alle Regeln der WDF findest Du hier.
- Zu Beginn eines Spiels darf jeder Spieler 9 Darts auf das Board werfen, an dem er spielt. So kann er sich damit vertraut machen.
- Wer beginnt, entscheidet der Wurf. Die beiden Spieler werfen vor Beginn auf das Bull, um zu entscheiden, wer den ersten Wurf hat.
- Beendet ein Spieler nicht alle seine Round Robin Spiele, werden diese aus der Ergebnistabelle der Gruppe entfernt.
- Die WDF World Open wie auch die WDF World Championship Qualifiers werden im K.O.-Format gespielt. Dabei werden für das erste Spiel Marker eingesetzt.
- Der Verlierer muss außerdem bleiben, um das nächste Spiel auf demselben Board zu markieren. Doch auch, wer auf der Bühne verliert, muss zu diesem Board zurückkehren und das Brett markieren, an dem du spielen möchtest.
- Die Kleiderordnung der Wold Dart Federation ist einzuhalten. Dazu zählen eine Hose und keine Jeans, ein Hemd mit Kragen und dunklen Schuhen. Frauen haben einen Rock, einen Bluse und ebenfalls dunkle Schuhe zu tragen.
- Es ist verboten zu zeigen, dass man einem Verein (Motorrad-, Fußballverein oder ähnliches) zugehörig ist.
- Spieler, die auf der Bühne spielen, müssen außerdem einen Aufkleber des Hauptsponsors, wenn dieser zur Verfügung gestellt wird, sichtbar tragen.
- Preisgelder werden, aufgrund der Sicherheit, nur per Banküberweisung ausgezahlt.
- Wer nicht an der Siegerehrung teilnimmt, verliert das Recht das Preisgeld sowie die Trophäe zu erhalten.
WDF Darts – Was ist das Ziel des Verbandes?
Das hauptsächliche Ziel des Verbandes ist es, den Dartsport weltweit bekannter zu machen, um ihn auf Dauer als Breitensport zu etablieren.
Eine zugegeben große Herausforderung, wenn man bedenkt, mit welch subtilen Klischees der Sport bereits in Deutschland zu kämpfen hat.
Die Bandbreite an Landesverbänden, die in der WDF organisiert sind, wächst dennoch stetig. Dies zeigt sich auch bei WDF Deutschland, da dieser Organisation immer weiter wächst.
Aus welchen Ländern kommen die Mitglieder der WDF?
Mittlerweile sind Mitglieder von allen Kontinenten vertreten. Ein paar Beispiele, die du vielleicht nicht direkt auf dem Schirm hast:
- Äthiopien (Afrika)
- Brunei (Asien)
- Australien (Australien)
- Zypern (Europa)
- Brasilien (Südamerika)
- Trinidad & Tobago (Nordamerika)
Heutzutage stellt die WDF insgesamt 500.000 Dartspieler.
Diese Diversität in der Zusammensetzung des Weltverbandes zeigt, dass das Vorhaben, den Dartsport groß zu machen allmählich aufgeht. Dies zeigt sich auch anhand der zahlreichen WDF Turnieren und der WDF Rangliste.
Was sind die WDF Regional Tables?
Die WDF Regional Tables sind praktisch WDF Ranglisten neben den offiziellen Ranglisten. Diese werden unter anderem zur Qualifikatin für Turniere herangezogen. Dabei haben jedoch Australien, Kanada, Neuseeland und die Vereinigten Staaten eigene Regionale Tables. Die fünf restlichen Tables werden folgendermaßen eingeteilt:
- Regional Table von UK und Irland
- Regional Table von Nordeuropa
- Regional Table von Osteuropa
- Regional Table von Westeuropa
- Regional Table von Asien
Gibt es einen Zusammenhang zwischen WDF und BDO?
Der Zusammenhang zwischen dem Weltverband und der BDO ist nicht von der Hand zu weisen. Dies liegt zum einen daran, dass eines der Gründungsmitglieder der WDF zum damaligen Zeitpunkt Präsident der BDO war – die Rede ist von Olly Croft.
Gleichzeitig fungierte Croft auch als Generalsekretär der World Dart Federation. Und auch heute noch hat ein ehemaliger Offizieller der BDO die Funktion des WDF-Generalsekretärs inne.
Nick Rolls, ehemals Caller der BDO, hat den Posten übernommen. Trotz der eindeutigen Zusammenhänge zwischen WDF und BDO spaltet sich die WDF immer weiter ab und agiert als eigenverantwortlicher Verband.
Dies liegt mitunter auch am Niedergang der BDO in Großbritannien. Dennoch ist die BDO auch heute noch einer der mehr als 80 Landesverbände in der WDF – nur eben mit einem deutlich geringeren Stellenwert als damals.
Ranglisten & Turniere bei der WDF
Die WDF veranstaltet mittlerweile auch einige Turniere – mit weltweiten Flair. Hierzu zählen unter anderem der WDF World Cup sowie der WDF Europe Cup.
Der WDF World Cup ist der größte Teamwettbewerb weltweit. Das zweitgrößte Turnier der World Darts Federation ist der WDF Europe Cup, bei dem sich die Kontrahenten in Team- und Einzelwettbewerben mit anderen Landsmännern messen.
Ab dem Jahr 2020 rief die World Darts Federation zudem zwei neue Major-Turniere ins Leben und gestaltete die WDF-Weltrangliste um. Bei mehr als 100 Turnieren, die in nahezu 50 Ländern ausgetragen werden, fließen die Ergebnisse schließlich in die WDF Rangliste ein.
Das Verhältnis der World Darts Federation zum DDV
Das Verhältnis des Deutschen Dartverbandes mit der WDF ist gut und kooperativ. Schließlich ist der DDV Mitglied der WDF. Dies bedeutet, dass jeder Spieler, der im DDV als Spieler organisiert ist und erfolgreich spielt, die Chance hat an den großen Turnieren der WDF teilzunehmen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass deutsche Spieler, die sich bei der PDC als Profispieler versuchen, an keinem WDF-Turnier teilnehmen können.
Dafür können sie an Turnieren des Landesverbandes, also dem DDV, teilnehmen. Dies führt in der Folge leider dazu, dass alle richtig guten Spieler in Deutschland nicht mehr an den großen Turnieren der WDF teilnehmen können, weil sie sich natürlich bei der finanzstarken PDC versuchen möchten, um mit Darts den Lebensunterhalt zu verdienen.
An genau diesem Punkt stellt sich der Weltverband sozusagen selbst ein Bein, da sie den national starken Spielern die Möglichkeit nimmt, dass diese sich neben der PDC auch bei den Turnieren der WDF zu präsentieren.
Die World Darts Federation und der Traum von Olympia
Die WDF verfolgt weiterhin große Ziele. Aufgrund der Vielzahl an Landesverbänden wagt die World Darts Federation immer wieder den Versuch, Darts auch tauglich für Olympia zu machen.
Als offizieller Weltverband für den Dartsport bemüht sich der Weltverband immer mal wieder darum, als IOC-Mitglied aufgenommen zu werden. Gelingt dies, wäre Darts als Sportart bei Olympia vorstellbar.
Der IOC ist im Übrigen das Internationale Olympische Komitee. Grundsätzlich wäre dies eine grandiose Nachricht für die Sportart, da eine Aufnahme vom IOC den Stellenwert von Darts als professionelle Sportart enorm pushen würde.
Ein Problem bliebe dennoch weiterhin die Qualität der Spieler, die sich im Anschluss bei den Olympischen Spielen messen würden.
Denn weiterhin gilt: PDC-Spieler dürfen nicht an Turnieren teilnehmen, die im direkten Zusammenhang mit der World Darts Federation stehen. Heißt also jeder WDF Spieler, der bei der PDC Order of Merit spielt, hat keine Chance mehr in ihren Organisationen zu spielen. Dafür dürfen die Spieler aber bei der PDC Premier League Darts Turnieren mitspielen.
Fazit
Die World Dart Federation ist immens wichtig, zumal mittlerweile über 80 Länder zu dieser Organisation zählen. Durch diese Möglichkeit wird auch der Dartsport immer bekannter und beliebter und das auf der ganzen Welt.
Hauptsächlich aber auch, weil Darts im TV schon lange keine Seltenheit mehr ist und immer weiter in den Vordergrund rückt.
Dabei gibt es nicht nur eine WDF Weltrangliste, sondern auch zahlreiche wichtige WDF Turniere, die für die Spieler von großer Bedeutung sind.
Dabei ist noch immer Olly Croft, einer der Gründer dabei, wobei viele das als Nachteil sehen, da er lieber das bestehende vorzieht, statt Neuerungen einzuführen.
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen WDF und PDC?
Die WDC hat ihren Namen in PDC (Professional Darts Corporation) geändert und erhebt den Anspruch, dass PDC der einzige Welt-Dachverband sein soll.
Allerdings wurde WDF als weltweiter Dachverband wie auch BDO als Britischer Dachverband anerkannt. Im Grunde unterschieden sich die beiden Verbände nicht und verfolgen das gleiche Ziel.
Allerdings sind sie dennoch Konkurrenten, da deutsche Profispieler, die PDC Turniere spiele keine WDF Turniere mehr spielen dürfen.
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