Wer früh spürt, dass es für eine große Dartskarriere reichen kann, der sollte sich frühzeitig mit den Möglichkeiten auseinandersetzen, um im PDC-Circus Fuß zu fassen. Der einfachste Weg einen Schritt in Richtung Dartprofi zu gehen, ist es, sich über die PDC Q-School die sogenannte Tour-Card zu sichern. Naja, „einfach“, ist vermutlich etwas salopp formuliert, denn bei der PDC Q-School nehmen letztlich mehrere hunderte Dartspieler teil, die sich den Traum des Dartprofis erfüllen möchten. Dennoch gilt dieses Turnier für Jedermann als Eintrittstor zur PDC und vielleicht ja auch als Beginn einer großen Dartskarriere. Wir gehen in diesem Blogbeitrag etwas genauer auf die Anfängeder Q-School ein und erläutern, wie das Turnierformat funktioniert.
Die PDC Q-School – wie alles begann
Seit 2011 gibt es ein völlig neues System in der PDC, um es quasi allen Spielern in Deutschland und Europa zu ermöglichen den ersten Schritt in Richtung Dartprofi zugehen. Dies geschieht über die sogenannte Q-School, die es einmal in Großbritannien gibt sowie in Deutschland für die restlichen europäischen Länder.
Hierbei kam zu Beginn ein System zur Anwendung, bei der die Top 101 Spieler der PDC Order of Merit automatisch eine Tourcard erhalten haben. Hinzukamen die beiden Finalistinnen der Damen-WM bei der PDC. Die damals restlichen 25 Tourkarten wurden über die sogenannte Q-School der PDC ausgespielt. Mittlerweile hat sich die Anzahl jener Spieler, die über die PDC Order of Merit qualifiziert haben, reduziert, sodass mehrere Tourkarten ausgespielt werden.
Doch was ist die Q-School und was bringt es eine Tourcard zu erhalten?
Die Tourcard ermöglicht es einem Spieler an allen größeren Turnieren im Jahr teilzunehmen. So haben die jeweiligen Akteure beispielsweise die Möglichkeit, an allen Players Championship Turnieren sowie an den UK Open Qualifier Turnieren teilzunehmen. Die Preisgelder fließen schließlich in die Order of Merit, wodurch ein Dartprofi sich nach oben spielen kann.
Die Q-School findet beispielsweise an vier Tagen hintereinander in Deutschland statt. Erreicht ein Spieler das Halbfinale, bekommt eine Tourcard. Bei vier Tagen werden somit 16 Tourkarten auf diesem Wege ausgespielt. Die restlichen Tourcards erspielen sich die Spieler, die in der Order of Merit der PDC Q-School dahinter rangieren. So war es zumindest zu Beginn der Q-School. Wie die Qualifikation für eine Tourcard heute läuft, liest du zwei Abschnitte weiter unten.
Wie kann ich mich bei der Q School anmelden?
Grundsätzlich kann jeder Spieler sich bei der Q-School anmelden. Dies wirkt sich natürlich am Ende auch auf die Qualität aus. Viele Spieler möchten sicherlich mal die Erfahrung haben, bei solch einem Turnier zu spielen, ohne die notwendige Qualität an den Tag zu legen. Aus diesem Grund hat sich die PDC entschieden, ein relativ hohes Startgeld einzuführen, um solchen Spielern den Riegel vorzuschieben – schließlich geht es bei der Q-School bereits um ernsthafte Qualiturniere.
Das Startgeld liegt daher aktuell bei etwas mehr als 500 Euro. Sofern nun ein Spieler tatsächlich die Tourcard erspielt, muss er noch einmal
etwas mehr als 100 Euro draufpacken. Dies bedeutet: meistens melden sich am Ende nur Spieler an, die es tatsächlich ernst meinen mit dem Profi-Dasein im Dartsport.
Wer sich einmal ein solches Turnier anschauen möchte, der hat auch die Chance die PDC Q-School über den Live Stream von DartConnect zu verfolgen – oder eben über den offiziellen Streaming-Kanal der PDC.
Wie funktioniert das Ranking bei der PDC Qualifying School und wer erhält eine Tourcard?
Nun kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt, der viele Spieler interessieren dürfte. Wie funktioniert das Ranking und wer erhält nach aktuellem Stand eine Tourcard?
Wichtig für diesen Absatz: wir beschränken uns hier darauf, welche Spieler durch die Q-School eine Tourcard erhalten. Ein paar Tourkarten werden auch noch an andere Spieler außerhalb der Q-School vergeben. Dies soll aber in diesem Beitrag nicht im Fokus stehen.
Für die gesamte Q-School der PDC gibt es eine eigene Order of Merit. Bei dieser bekommt jeder Spieler für ein gewonnenes Match einen Punkt. Nun müssen wir einmal kurz vorgreifen. Denn die PDC Q-School wurde vor einiger Zeit auf den Raum in Großbritannien und auf den Raum im Rest Europas aufgeteilt. Die Startplätze bzw. Tourkarten verteilen sich jedoch unterschiedlich:
- UK-Qualifying Tour: Sieger und Finalist
- European Qualifying Tour: Sieger
Die restlichen Tourcards werden schließlich aufgrund der weiteren Order of Merit der Q-School Turniere vergeben. Somit werden über die Turniere zunächst 12 Tourcards an Sieger und Finalisten vergeben – die restlichen eben laut Order of Merit.
Worin liegen die Unterschiede zwischen der European Qualifying Tour und der UK Q School?
Nun haben wir ja schon einmal vorab die Neuerung seit 2018 zwischen der UK Q-School und der European Qualifying School angesprochen. Dies hat folgenden Grund: um weite Anreisewege zu vermeiden hat sich die PDC entschlossen zwei Standorte ins Leben zu rufen. Einmal für die Vielzahl an Spielern in den UK ein Ort in Großbritannien und einmal für die restlichen europäischen Ländern der Standort in Hildesheim in Deutschland.
- Teilnehmer UK-Q-School: Alle Spieler aus Großbritannien, Gibraltar, Nordirland, Irland
- Teilnehmer European-Q-School: Alle Spieler aus den restlichen europäischen Ländern
Dennoch können natürlich auch Spieler außerhalb von Europa an den Turnieren teilnehmen. Diese dürfen sich letztlich aussuchen, an welcher Q-School der PDC sie teilnehmen möchten.
Insgesamt haben sich im Jahr über 600 Spieler bei den Turnieren in Wigan und Hildesheim gemessen, um eine der begehrten Tourcards, die über zwei Jahre gültig ist, zu erspielen.
Deutsche Spieler bei der Q-School der PDC – Gewinner und Statistiken
Das Niveau ist in den vergangenen Jahren extrem gestiegen. Spieler, die einen Average unter konstanten 80 Punkten spielen, haben mittlerweile eigentlich nahezu keine Chance mehr, sich eine der begehrten Tourcards zu sichern.
Um einen Eindruck zu bekommen, auf welchem Niveau bereits die Spieler der Pro Tour aktiv sind, haben wir einmal eine kleine Übersicht zu den wichtigsten Statistiken der Q-School erstellt. Und dies zeigt eindeutig, dass hier bereits Halbprofis am Werk sind, die bei einer starken Entwicklung noch deutlich Potenzial nach oben haben:
- 9-Darter: Sechs Neundarter in der Geschichte der Q-School
- Deutsche Gewinner 2020: Steffen Stiepmann (an Tag 4 in Hildesheim)
- Notwendiger Average für eine Tourcard: mind. 85 über vier Turniertage
- Sieger gesamte Q-School 2020: Dirk van Duijvenbode (mit 100 gewonnen Legs und 18 Siegen)